Ratgeber

Handekzem vorbeugen und lindern

Handekzem vorbeugen und lindern

Wenn die Haut streikt

Rötungen, Schuppen, Hautrisseund Juckreiz: Ein chronisches Handekzem kann so ausgeprägt sein, dass Betroffenen ihre Arbeit aufgeben müssen. Konsequente Pflege und Hautschutzmaßnahmen lindern die Beschwerden. Reicht dies nicht aus, kommen Bestrahlungen, Kortison und Immuntherapien zum Einsatz.

Besonders reizende Berufe

Etwa 10% der Erwachsenen in Deutschland leiden an einem chronischem Handekzem. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung, die meist durch hautreizende Stoffe im Berufsleben ausgelöst wird. Im Friseurhandwerk sind dies z.B. Fixiermittel, in Gesundheits- und Pflegeberufen Latex und Desinfektionsmittel und im Baugewerbe Zement und Frischbeton.

Die lästige Hauterkrankung zeigt sich in unterschiedlichen Formen. Fast alle Betroffenen haben mit schuppigen Hautveränderungen, Hautrissen, einer vermehrte Verhornung und Juckreiz zu kämpfen. Manchmal bilden sich zudem stark juckenden Bläschen an der Handinnenfläche. Oft schmerzen die erkrankten Bereiche beim Greifen. Auf diese Weise schränkt ein chronisches Handekzem nicht nur berufliche Tätigkeiten, sondern auch die Lebensqualität erheblich ein.

Hinweis: Jede dritte Patient*in mit einem chronischem Handekzem benötigt eine Krankschreibung, 12% von ihnen sogar über mehr als drei Monate.

Wie kommt es zum Ekzem?

Die gesunde Haut hat eine Schutzschicht aus Hornzellen und Fettsäuren, die eine Barriere gegen eindringende Fremdstoffe bilden. Außerdem sorgt die Barriere dafür, dass die Haut keine Feuchtigkeit verliert. Eine Störung wirkt sich deshalb auf zweierlei Arten aus: Die Haut wird trocken und außerdem durchlässig für Schadstoffe.

Viele Faktoren greifen die Hautbarriere an den Händen an. Einige Faktoren zerstören die Fettsäuren, dazu gehören vor allem

  • zu häufiges und falsches Händewaschen und
  • direkter Kontakt mit reizenden Stoffen wie Reinigungs- und Lösungsmitteln, Säuren oder Laugen.

Andere Faktoren schädigen die Hornzellen, etwa

  • zu langes Tragen von Schutzhandschuhen, in denen sich ein feuchtes Milieu entwickelt, das die Hornzellen aufweicht, oder
  • starke mechanische Belastung der Hände durch handwerkliches Arbeiten und Abrieb der Hornzellen.

Gesunde Haut ist sehr belastbar und erholt sich meist schnell. Anders sieht es aus, wenn die Hautbarriere wiederholt geschädigt wird, ohne dass genug Regenerationszeit zwischen den Reizen bleibt. Dann wird die Haut immer trockener und rissiger und damit angreifbar. Es droht ein chronisches Handekzem mit spür- und sichtbaren Beschwerden.

Je nach Auslöser lassen sich Handekzeme in drei Typen einteilen (wobei es häufig auch Mischformen gibt):

  • Toxische Kontaktekzeme entstehen durch das Eindringen giftiger oder stark reizender Stoffe in die Haut. An den direkten Kontaktstellen (Hand- und Fingerrücken, Unterarme) ist die Haut meist sehr trocken, geschuppt und gerötet, oft kommt es zu feinen Rissen.
  • Beim allergischen Kontaktekzem dominieren Rötungen, Bläschen und starker Juckreiz, langfristig wird die Haut rissig und verhornt übermäßig. Die allergiebedingten Beschwerden können auch in Bereichen auftreten, die mit dem Allergen nicht direkt in Berührung gekommen sind.
  • Patient*innen mit Neurodermitis sind besonders gefährdet, ein Handekzem zu entwickeln. Sie haben von der Veranlagung her eine trockene, empfindliche Haut sowie ein überempfindliches Immunsystem. Beides zusammen begünstigt die Entwicklung eines atopischen Handekzems. Vor allem an Handgelenksbeugen, Handrücken und Fingerkuppen kommt es zu stark juckenden Schuppen, Bläschen, Hautrissen und einem vergröberten Hautbild (sog. Lichenifikation).

Hinweis: Junge Menschen mit Neurodermitis sollten keinen Beruf wählen, bei dem die Hände besonders stark reizenden Stoffen ausgesetzt sind (Friseur*innen, Bäcker*innen, Pflegeberufe).

Schutzmaßnahmen sind unabdingbar

Zur Vorbeugung des chronischen Handekzems sind Schutzmaßnahmen unverzichtbar. Ob zuhause beim Putzen und Handwerkern oder im Beruf: Wer über längere Zeit mit Wasser oder mit reizenden Stoffen hantiert, sollte dabei immer Schutzhandschuhe tragen. Folgendes gibt es dabei zu beachten:

  • Handschuhe mit Baumwollfutter wählen. Baumwolle ist luftdurchlässig. So schwitzt die Haut weniger und der Schweiß wird auch schneller abstransportiert. Die Haut im Handschuh bleibt trocken und droht nicht durch ein feuchtes Milieu aufzuquellen.
  • Pausen einlegen. Haut braucht Luft: Vor allem feuchtigkeits- und wasserabweisende Handschuhe sollten deshalb nicht länger als zwei Stunden am Stück getragen werden.
  • Passendes Material wählen. Die erforderliche Schutzfunktion richtet sich nach dem Arbeitsbereich. Zu wählen ist z. B. zwischen wasserabweisenden, gepolsterten oder säurefesten Materialien.
  • Handschutzcremes statt Handschuh. Dort, wo Handschuhe aus Sicherheitsgründen verboten sind, schützen spezielle Cremes vor Wasser oder hautreizenden Stoffen.

Tipp: Damit sich die Haut in den Pausen ohne Handschuh besser regenerieren kann, sollten die Hände mit einer reparierenden, luftdurchlässigen Hautcreme gepflegt werden.

Hautpflege schützt vor Trockenheit

Der zweite, ebenso entscheidende Baustein zur Vorbeugung von Handekzemen ist die Hautpflege. Sie besteht aus einer angepassten Hautreinigung und aus der pflegenden Basistherapie. Reinigen. Beim Händewaschen sind Seifen verboten, weil sie die schützenden Fettsäuren der Hautbarriere angreifen. Stattdessen empfehlen sich seifenfreie, pH-neutrale und rückfettende Syndets ohne reizende Duftstoffe. Ebenfalls zu vermeiden sind Produkte mit Parabenen, Konservierungs- und Farbstoffen. Und auch wenn sie Schmutz schnell entfernen - Waschsubstanzen mit Löse- oder Reibemitteln sind tabu. Ganz wichtig nach dem Waschen: Die Hände sanft, aber gründlich trocknen.

Bei manchen Tätigkeiten kommt es darauf an, die Übertragung von Keimen zu verhindern. In diesen Fällen ist statt häufigem Händewaschen das Desinfizieren hautschonender, denn dabei verbleiben die körpereigenen Fette auf der Haut.

Pflegen. Neben der sanften Reinigung ist das Eincremen der Hände wichtig. Cremen sollte man mehrmals täglich und immer wieder in den Arbeitspausen. Cremt man die Hände zusätzlich vor dem Schlafengehen gründlich ein, unterstützt man die Regeneration der Haut in der Nacht.

Geeignet für die Pflege sind Produkte mit ausreichenden Fettstoffen, Feuchthaltefaktoren und evtl. natürlichen entzündungshemmenden Zusätzen (wie z.B. Ringelblume). Wie bei den Syndets sollte auf Parabene, Farb- und Duftstoffe verzichtet werden. Ein reichhaltiges Angebot und die individuelle Beratung dazu gibt es in der Apotheke.

Tipp: Wer zu Handekzemen neigt, sollte bei der Arbeit und beim Händewaschen und-pflegen keine Ringe tragen. Denn darunter bilden sich leicht feuchte Kammern, die das Eindringen von Schadstoffen begünstigen.

Linderung in Stufen

Kommt es trotz Schutzmaßnahmen und Basispflege zu Beschwerden wie Schuppen, Rötung oder Juckreiz an den Händen, sollte man so bald wie möglich die Hautärzt*in aufsuchen. Je früher ein Handekzem diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Therapie erfolgt zusätzlich zur Basispflege und den Hautschutzmaßnahmen in Stufen:

Stufe 1: Bei einem leichten Handekzem verordnet die Ärzt*in juckreizhemmende Salben sowie antientzündliche oder antibakterielle Wirkstoffe. Nässende Ekzeme und Bläschen werden durch fettfeuchte Umschläge und Handbäder in Gerbstoffen gelindert. Trockene, rissige und schuppige Hautstellen profitieren von Salben mit Salicylsäure oder Harnstoff. Ist das Ekzem infiziert, kommen antiseptische Salben oder Lösungen zum Einsatz.

Stufe 2: Salben oder Cremes mit Kortison sind die Wahl bei mittelschweren bis schweren Handekzemen. Werden gleichzeitig reparierende Cremes verwendet, sind die Heilungschancen besser. Vor allem bei atopischen Handekzemen helfen auch Cremes mit Calcineurininhibitoren. Ebenfalls erfolgreich ist die UV- Therapie. Nach Vorbehandlung der Hände mit einer speziellen Creme werden diese mit UVA-Licht bestrahlt. Meist sind zum Abheilen mehrere Sitzungen nötig.

Stufe 3: Bessert sich das Handekzem durch die genannten Maßnahmen nicht, muss mit Tabletten von innen therapiert werden. Bei dieser systemischen Therapie verordnet die Ärzt*in hoch wirksame, immunmodulierende Arzneimittel. Dazu gehören z. B. Kortison, Ciclosporin und Alitretinoin.

In der Forschung werden aktuell weitere Wirkstoffe zur Behandlung des schweren chronischen Handekzems untersucht. Besonders vielversprechend ist eine Creme, die den Januskinasehemmstoff Delgocitinib beinhaltet.

Hinweis: Alitretinoin ist ein Vitamin-A-Abkömmling, der Embryonen schwer schädigen kann. Deshalb müssen Frauen während der Einnahme von Alitretinoin sicher eine Schwangerschaft verhüten.

Was tun, wenn der Beruf dran schuld ist?

Nicht nur für Diagnose und Behandlung eines Handekzems ist der Gang in die Hautarztpraxis wichtig. Besteht die Möglichkeit, dass das Handekzem durch eine berufliche Tätigkeit hervorgerufen oder verschlimmert wird, kann die Hautärzt*in das sogenannte Hautarztverfahren einleiten. Dafür erstellt die Hautärzt*in einen detaillierten Bericht, in dem die krankhaften Befunde, die erforderliche Therapie und Präventionsmaßnahmen sowie der genaue Beruf der Patient*in beschrieben werden. Dieser Bericht wird an den Unfallversicherungsträger (das sind die gewerblichen oder landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften oder die Unfallkassen der öffentlichen Hand) geschickt und dort geprüft. Ist eine berufsbedingte Hauterkrankung wahrscheinlich, entscheidet der Unfallversicherungsträger über das Heilverfahren und erteilt der Hautärzt*in einen Behandlungsauftrag.

Außerdem veranlasst er individuelle und arbeitsplatzbezogene Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören z. B. Hautschutzseminare und der individueller Hautschutz im Betrieb. Der Arbeitgeber muss hautschonende Reinigungs- und Desinfektionsmittel kostenlos zur Verfügung stellen, ebenso die erforderlichen Handschuhe, Hautschutzcremes und Hautpflegemittel.

Hinweis: Manchmal reichen die genannten Maßnahmen nicht aus, um das Handekzem zu heilen und die Arbeitskraft wiederherzustellen. In diesen Fällen ist eine Umschulung angezeigt. Die Kosten dafür trägt die Berufsgenossenschaft.

Quelle: Deutsche Haut- und Allergiehilfe, Empfehlung Hautarztverfahren der AWMF

| Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bildrechte: mauritius images/image Source/zerocreatives
Was bezwingt chronischen Juckreiz?

Was bezwingt chronischen Juckreiz?

Hilfe, es juckt!

Wer chronischem Juckreiz den Kampf ansagt, sollte zunächst nach der Ursache suchen – und die ist nicht immer in der Haut zu finden. Auch internistische oder neurologische Erkrankungen können hinter quälendem Jucken stecken. Behandelt wird in Stufen: Zunächst mit allgemeinen Maßnahmen, dann mit juckreizhemmenden Cremes und Lotionen und zuletzt mit Medikamenten.

Akuter oder chronischer Juckreiz

Jucken ist ein natürlicher Vorgang, der manchmal durchaus einen Sinn hat: Er warnt zum Beispiel, wenn es zu Kontakt mit Insektengift gekommen ist. Das durch den Juckreiz ausgelöste instinktive Kratzen hilft dann, die hautschädigende Substanz zu entfernen. In anderen Fällen ist Juckreiz eher eine lästige Begleiterscheinung der körperlichen Abwehrprozesse, etwa bei Windpocken oder anderen Infektionen. Klingt die Infektion ab, verschwindet der Juckzreiz in der Regel wieder.

Anders ist das bei chronischem Juckreiz (chronischem Pruritus). Davon spricht man, wenn der Juckreiz länger als 6 Wochen anhält oder immer wieder kommt. Das ist gar nicht so selten der Fall: Jeder fünfte Erwachsene gibt an, schon einmal darunter gelitten zu haben. Aktuell gehen Expert*innen davon aus, dass 7 von 100 Menschen unter chronischem Juckreiz leiden. Besonders häufig betroffen sind Menschen über 60 Jahre.

Ursachen für das chronische Jucken gibt es sehr viele. Besonders bei Hauterkrankungen ist Juckreiz eins der Hauptsymptome, allen voran bei Neurodermitis und Urtikaria. Chronischer Juckreiz ist aber auch typisch für eine Vielzahl internistischer, neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen. Beispiele sind

  • Lebererkrankungen (dann ist er meist von einer Gelbsucht begleitet)
  • Diabetes
  • chronische Nierenerkrankungen
  • AIDS
  • Krebsleiden.

Auch jede fünfte Schwangere leidet unter Juckreiz. Und nicht zuletzt können Medikamente Juckreiz auslösen. Dazu gehören Antidepressiva wie Citalopram oder Doxepin, Blutdruckmittel wie Clonidin und Doxazosin, Entwässerungstabletten wie Furosemid und Thiazide sowie eine große Anzahl weiterer Wirkstoffe.

Hinweis: Relativ häufig lässt sich trotz intensiver Suche keine Grunderkrankung bzw. kein Auslöser finden. Dann spricht man von einem idiopathischen Juckreiz.

Unbedingt zur Ärzt*in!

Chronischer Juckreiz ist eine Qual und lässt sich mit einfachen Selbsthilfemaßnahmen oft nicht lindern. Deswegen erscheinen Betroffene meist schnell in der Arztpraxis. Und das ist auch gut so: Weil ernste Erkrankung hinter chronischem Juckreiz stecken können, sollte er immer abgeklärt werden.

Für die Diagnose hilft eine genaue Beschreibung der Beschwerden. Wann tritt der Juckreiz auf, wodurch wird er ausgelöst, wird er nachts schlimmer, hängt er mit der Einnahme von Medikamenten zusammen? Um der Ärzt*in alle Fragen beantworten zu können, ist ein Beschwerdetagebuch hilfreich. Darin sollte man nicht nur die Auslöser des Juckreizes vermerken, sondern auch die Stärke des Juckens. Dies lässt sich am besten in einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (unerträglich) beschreiben.

Auch die Art des Juckens und das dadurch ausgelöste Kratzverhalten können Hinweise auf die Ursache geben. Bei einer Urtikaria reiben Patient*innen die Haut häufig. Starkes Kratzen ist eher typisch für ekzematöse Hauterkrankungen. Eine besonders auffällige Form ist das sogenannte Löffeln: Dabei verletzten die Betroffenen die Haut an der juckenden Stelle mit den Fingernägeln. Es kommt zu knötchenartigen Herden mit zahlreichen Narben. Dieses Löffeln findet sich bei älteren, nierenkranken Menschen, aber auch bei Patient*innen mit Neurodermitis.

Ist die Vorgeschichte geklärt, geht es mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung weiter. Dabei betrachtet die Ärzt*in die gesamte Haut und tastet Lymphknoten und Leber ab. Je nach Verdachtsdiagnose helfen auch Laboruntersuchungen weiter. Manchmal veranlasst die Ärzt*in zudem Ultraschalluntersuchungen oder Röntgenaufnahmen.

Tipp: Regelmäßige Aufzeichnungen helfen nicht nur bei der Diagnose, sondern auch zur Beurteilung eines Behandlungserfolgs. Ein Juckreiz- oder Symptomtagebuch ist als App besonders praktisch. Ein Beispiel zum Herunterladen ist die kostenlose ItchyApp.

Stufe 1: Basismaßnahmen plus Antihistaminikum

Ist eine Diagnose gestellt, behandelt die Ärzt*in zunächst einmal die Grunderkrankung. Parallel dazu empfehlen Expert*innen folgende Basismaßnahmen:

  • Zur Körperhygiene milde, nicht-alkalische Seifen oder rückfettende Waschsyndets verwenden. Auch Dusch- und Badeöle sind erlaubt, dürfen aber nur einen geringen Anteil an Tensiden erhalten. Nicht zu häufig und zu lange baden, sondern lieber nur kurz mit lauwarmem Wasser duschen.
  • Nach dem Waschen die Haut vorsichtig abtupfen und nicht trockenreiben. Das gilt vor allem, wenn eine Hauterkrankung vorliegt. Nach jedem Duschen oder Baden und mindestens ein Mal täglich die Haut mit einer rückfettenden und hydratisierenden Basistherapie pflegen. Dafür verwendete Wirkstoffe sind vor allem Glycerin, Harnstoff (Urea) und Milchsäure. Entsprechende Präparate und eine individuelle Produktberatung gibt es in der Apotheke
  • Weiche, luftige Kleidung aus Baumwolle tragen.
  • Faktoren meiden, die zur Austrocknung der Haut führen. Dazu gehören z. B. Saunabesuche, Aufenthalt in trockenem, heißen Klima, alkoholische Umschläge oder Eispackungen.
  • Mit leichten Baumwollhandschuhen schlafen, um die Folgen unbewussten nächtlichen Kratzens zu mildern.

Reichen die Basismaßnahmen nicht aus, dürfen Antihistaminika der 2. Generation ausprobiert werden. Sie helfen besonders bei der Urtikaria (einer Unterform des chronischen Juckreizes) und beim atopischen Ekzem.

Tipp: Auch kalte, feuchte Umschläge helfen gegen Juckreiz. Aber bitte dafür weder Kamille noch Teebaumöl verwenden! Diese Substanzen reizen die Haut und können daher die Beschwerden noch verstärken.

Stufe 2: Das Übel an der Wurzel packen

Oft lindern die Basismaßnahmen den Juckreiz nicht ausreichend. In der zweiten Behandlungsstufe dann an die Ursache angepasste Therapien hinzu (bei unklarer Ursache wird gleich zur Stufe 3 gesprungen).

  • Ist eine Nierenerkankung der Auslöser, helfen Difelikefalin, Gabapentin oder Cromoglycinsäure.
  • Gegen leberbedingten Juckreiz verordnen die Ärzt*innen vor allem Colestyramin oder Rifampicin.
  • Liegt eine Krebserkrankung zugrunde, kommen z. B. Paroxetin, Aprepitant oder Naltrexon zum Einsatz.
  • Nervenbedingter Juckreiz wird durch Capsaicin-Creme oder Gabapentin gemildert.
  • Für die schwerste Ausprägung des chronischen Juckreizes, die noduläre Prurigo mit Knötchen und Narben, stehen Zytostatika wie Azathioprin und Methotrexat zur Verfügung.

Hinweis: Auch die Bestrahlung mit UV-Licht (UV-Phototherapie) lindert chronischen Juckreiz. Sie wird in verschiedenen Varianten vor allem bei entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt, hilft aber auch bei einigen internistischen Erkrankungen.

Stufe 3: Juckreiz hemmen

Reicht die ursächlich angepasste Therapie von Stufe 2 nicht aus, wird der Juckreiz lokal auf der Haut oder im zentralen Nervensystem mit Medikamenten gehemmt. In den Fällen, in denen die Ursache unklar ist (idiopathischer chronischer Juckreiz), kann man die Stufe 2 auch überspringen und gleich mit der juckreizhemmenden Therapie beginnen. Zum Auftragen auf die Haut stehen folgende Substanzen zur Verfügung:

  • Lokalanästhetika (Betäubungsmittel). Verschiedene Substanzen wirken auf Hautrezeptoren und Nervenfasern und können dadurch Juckreiz und Schmerz betäuben. Sie wirken allerdings nur kurzzeitig. Empfohlen werden Cremes, Salben oder Lotionen mit Menthol und Polidocanol, aber auch mit Lidocain.
  • Kortison. Glukokortikoide zum Auftragen wirken antientzündlich und reduzieren dadurch den Juckreiz. Sie können kurzfristig zur Behandlung des Juckreizes bei entzündlichen Hauterkrankungen oder aufgekratzten Läsionen eingesetzt werden. Eine langfristige Anwendung ist zu vermeiden, weil Kortison auf Dauer die Haut verdünnt und so noch empfindlicher macht.
  • Capsaicin. Der aus einer Paprikapflanze gewonnene Wirkstoff bindet an einen Hitzekanal von Nervenfasern und Hautzellen und führt zu einem brennenden oder wärmenden Gefühl. Nach einigen Tagen werden dadurch Juckreiz und Schmerzen unterdrückt. Capsaicin gibt es als Creme und Pflaster.
  • Calcineurininhibitoren. Tacrolimus und Pimecrolimus sind Arzneistoffe mit einer anti-immunen Wirkung und helfen besonders gut bei neurodermitisch bedingtem Juckreiz. Häufig profitieren von ihnen auch Patient*innen mit anderen Hauterkrankungen wie etwa der Röschenflechte (Rosazea) oder internistisch bedingtem chronischem Juckreiz.

In schweren Fällen wird der chronische Juckreiz von innen (d.h. systemisch), behandelt. Dazu verordnet die Ärzt*in Tabletten, in einigen Fällen wird der Wirkstoff auch intravenös verabreicht. Folgende Substanzen unterbrechen das Juckreizsignal oder verhindern dessen Weitervermittlung:

  • Gabapentin und Pregabalin. Diese beiden Substanzen wirken juckreizhemmend, indem sie die Nervenfasern stabilisieren und hemmende Mechanismen verstärken. Zugelassen sind sie zur Behandlung des nervenbedingten Juckreizes. Sie werden von der aktuellen Leitlinie aber auch bei chronischem Juckreiz anderer Ursache empfohlen.
  • Antidepressiva. Die Leitlinien empfehlen vor allem den Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Paroxetin. Eine Alternative sind Mirtazapin und Doxepin.
  • Gamma-Opioidrezeptorantagonisten. Naltrexon und Naloxon aktivieren hemmende Nervenzellen im Gehirn. Sie sind nicht nur bei internistisch oder neurologisch bedingtem, sondern auch beim idiopathischen Juckreiz effektiv Naltrexon wird oral verabreicht, Naloxon über die Vene.

Hinweis: Auch Kortisontabletten wirken gegen Juckreiz. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen sollten sie jedoch nur bei schwerstem chronischen Juckreiz und hohem Leidensdruck kurzfristig eingesetzt werden.

Die Psyche juckt mit

Neben der richtigen Pflege und Medikamenten gibt es auch noch grundlegendere Behandlungsansätze bei Juckreiz. Zum Beispiel hat die Psyche einen großen Einfluss auf die Stärke des Juckreizes. So wird das Jucken meisten schlimmer, wenn man aufgeregt oder angespannt ist oder negativen Stress hat. Deshalb profitieren viele Patient*innen von Entspannungstechniken wie dem Autogenen Training oder der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen.

Eine wichtige Behandlungssäule beim chronischen Juckreiz ist die außerdem die Patientenedukation. Durch Schulungsprogramme lernen Betroffene Ablenkungsstrategien und Methoden, den Juck-Kratz-Zirkel zu unterbrechen. Dazu gehört beispielsweise, den Kratztrieb umzulenken und statt der Haut lieber ein Kissen oder die Bettdecke zu „bearbeiten“.

Menschen mit dauerhaftem, schwer beeinflussbarem Juckreiz entwickeln aufgrund der eingeschränkten Lebensqualität häufig Depressionen oder Ängste. Manche ziehen sich auch aus dem sozialen Leben zurück, weil der Juckreiz ihren Alltag beherrscht. In diesen Fällen gehört eine Psychotherapie mit zum Behandlungsprogramm.

Quelle: S2k Leitlinie „Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus“, AWMF-Register-Nr.: 013-048, 2021

| Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bildrechte: iced.espresso/shutterstock.com
Keine Chance der Migräne!

Keine Chance der Migräne!

Behandeln oder vorbeugen

Wer unter einer Migräneattacke leidet, möchte erstmal nur eines: Dass sie schnell wieder verschwindet. Mit modernen Wirkstoffen gelingt das heutzutage in den meisten Fällen auch. Sind die Attacken besonders schwer oder besonders häufig, gibt es mehrere Möglichkeiten, ihnen vorzubeugen.

Volkskrankheit mit üblen Folgen

Die Migräne ist eine sehr häufige Kopfschmerzerkrankung: Weltweit sollen mehr als eine Milliarde Menschen darunter leiden. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut 15% der Frauen und 6% der Männer von Migräne betroffen, manche Fachleute gehen sogar von noch höheren Zahlen aus.

Die immer wiederkehrenden Migräne-Attacken sind gekennzeichnet durch einseitige, pulsierende Kopfschmerzen unterschiedlicher Stärke, die sich bei Bewegung oft verschlimmern. Vielfach gehen sie mit Übelkeit und Erbrechen einher, und viele Betroffene sind überempfindlich gegenüber Licht, Geräusche oder Gerüche. Die Anfälle dauern zwischen vier Stunden und drei Tage. Auch die Häufigkeit der Migräneanfälle variiert erheblich: Manche Menschen haben nur wenige Attacken im Jahr, manche mehr als 15 Migränetage im Monat (dann spricht man von einer chronischen Migräne).

Bis zu 30% der Betroffenen erleben zusätzlich zu den Kopfschmerzen auch Auraphänomene. Eine Aura ist eine im Gehirn ausgelöste, sich wellenförmig über die Hirnrinde ausbreitende Nervenzellaktivität. Sie macht sich bemerkbar durch beidseitiges Doppeltsehen oder andere Sehstörungen wie

  • Einschränkungen des Gesichtsfelds, d.h., das Sehfeld wird kleiner und das räumliche Sehen erschwert
  • Flimmersehen
  • blendende, sich ausbreitende Kreise oder Vierecke sowie
  • Lichtblitze oder Sterne vor den Augen.

Weitere mögliche Auraphänomene sind Probleme beim Sprechen, Tinnitus, Schwindel oder Bewusstseinsstörung. In seltenen Fällen leiden Migränepatient*innen auch nur unter Auraphänomenen, ohne dabei Kopfschmerzen zu haben.

Migräne ist eine überaus belastende chronische Erkankung. Die Lebensqualität der Betroffenen ist durch die Attacken oft stark eingeschränkt, viele müssen aufgrund der Anfälle immer wieder Verabredungen und Termine absagen und ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück.

Hinweis: Nicht nur die persönlichen, auch die sozioökonomischen Folgen der Erkrankung sind enorm. Durch Migräne gehen jährlich etwa 1,9 Milliarden Arbeitsstunden verloren. Insgesamt kostet das die deutsche Volkswirtschaft durchschnittlich 146 Milliarden Euro Wertschöpfung pro Jahr.

Wo kommt die Migräne her?

Ganz sind die Vorgänge hinter den Migräneattacken noch nicht geklärt. Dreh- und Angelpunkt scheint aber die Freisetzung verschiedener Botenstoffe im Gehirn zu sein. Dazu gehören das vasoaktive intestinale Peptid (VIP), die Schmerzsubstanz P und das Calcitonin-Gene-Related Peptide (CGRP). Diese sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße in den Hirnhäuten entzünden. Weil die Blutgefäße mehr durchblutet werden, muss sich die entzündete Gefäßwand dehnen. Das wiederum wird im Gehirn als pulsierender Kopfschmerz wahrgenommen.

Heute geht man davon aus, dass die Migräne auf einer genetischen Veranlagung beruht. Vererbt ist also, dass die Nervenzellen der Patient*innen auf bestimmte Reize oder Zustände mit einer Migräneattacke reagieren. Häufige Auslöser sind Aufregung, Stress und Schlafmangel. Es gibt aber individuell viele weitere Trigger, dazu gehören z.B.

  • Lebensmittel (z.B. Kaffee, Cola, Alkohol, Schokolade und Käse)
  • Zeitverschiebungen und Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Wetterumschwünge, Föhnwetter
  • Hormoneinnahme (z.B. die Pille)
  • Gerüche, z.B. Zigarettenrauch, Parfüm oder Lösungsmittel
  • ungewohnte körperliche Anstrengung
  • Weglassen von Mahlzeiten
  • Lichtreize von außen wie flackerndes Licht oder Neonlicht.

Hinweis: Bei empfindlichen Personen kann der plötzliche Wechsel zwischen Arbeitsstress und Entspannung Migräneanfälle auslösen. Dieses Phänomen ist unter der Bezeichnung „Feiertagsmigräne“ bekannt.

Akute Attacke bekämpfen

Ruhe und das Abschirmen von äußeren Reizen sind die ersten Maßnahmen bei einer akuten Migräne. Medikamentös gibt es verschiedene Optionen, die zum Teil ärztlich verschrieben werden müssen. Oft haben die Betroffenen erst nach einigen Versuchen „ihr“ Migränemedikament identifiziert. Das wichtigste ist dann, bei einer Attacke so früh wie möglich und hochdosiert zu behandeln.

Schmerzmittel. Leichte bis mittelschwere Attacken lassen sich häufig mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) beherrschen. Günstig sind Brausetabletten, weil der Körper den in Wasser gelöste Wirkstoff schnell aufnimmt. Empfohlen werden z.B. 1000 mg Acetylsalicylsäure (ASS) oder 200 – 600 mg Ibuprofen, jeweils als Einmalgabe. Wer keine NSAR nehmen darf, kann sich mit Paracetamol behelfen. Auch empfohlen, aber etwas weniger wirksam sind Diclofenac-Kalium-Kombinationen oder Kombinationspräparate mit ASS, Paracetamol und Koffein.

Triptane. Bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken sind Triptane die Therapie der Wahl. Das Gleiche gilt, wenn die Kopfschmerzen nicht auf die oben genannten Schmerzmittel ansprechen. Triptane verengen die erweiterten Gefäße wieder. Außerdem hemmen sie die entzündungsfördernden Botenstoffe und die Weiterleitung von Schmerzimpulsen in den Nerven. In Deutschland sind sechs Triptane zugelassen, sie werden als Tabletten, Nasenspray, Zäpfchen oder als Spritze verabreicht. Am schnellsten und stärksten soll gespritztes Sumatriptan wirken. Zum Schlucken sind laut Migräneleitlinie Eletriptan und Rizatriptan am schnellsten wirken. Naratriptan und Almotriptan sind als Tabletten auch rezeptfrei verfügbar.

Die Einnahme von Triptanen sollte nur nach Rücksprache mit der behandelnden Ärzt*in erfolgen. Da sie an Gefäßen verengend wirken, sind sie für Menschen mit Gefäßerkrankungen tabu. Sie kommen also zum Beispiel nicht in Frage bei koronarer Herzkrankheit, peripherer Verschlusskrankheit (pAVK) oder Bluthochdruck. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Triptane nicht eingesetzt werden.

Neue Medikamente. Auch für Menschen, bei denen Triptane keine Besserung bringen, gibt es dank neuer Wirkstoffe Hoffnung. Rimegepant blockiert den CGRP-Rezeptor, und verhindert damit, dass der entzündungsfördernde Botenstoff CGRP an den Gefäßen andocken kann. Lasmiditan wirkt ähnlich wie Triptane, verengt aber die Gefäße nicht. Es könnte deshalb auch für Patient*innen mit Gefäßerkrankungen eine Option sein. Beide Wirkstoffe sind in Deutschland aber leider noch nicht erhältlich (Stand Januar 2023).

Hinweis: Manchmal hilft es auch, Migränemittel nach ärztlicher Rücksprache zu kombinieren. Möglich ist beispielsweise die Kombination aus Triptan und einem lang wirkenden NSAR wie Naproxen.

Akute Migräne alternativ lindern

Neben Triptanen und Schmerzmitteln gibt es auch nicht-medikamentöse Verfahren, mit denen sich eine akute Migräneattacke lindern lässt:

  • Durch ein spezielles Blut-Volumen-Puls-Biofeedback können Migränepatient*innen lernen, akuten Attacken Einhalt zu gebieten. Dabei wird im schmerzfreien Intervall mithilfe eines kleinen Sensors an der Schläfe gezielt trainiert, die Schläfenarterie zu verengen.
  • Ebenfalls erfolgreich bei der Behandlung von Migräneattacken ist die Stimulation des Nervus trigeminus. Dazu klebt man eine Reizelektrode auf die Stirn und koppelt einen kleinen Impulsgeber für etwa eine Stunde magnetisch an.
  • Manchen Betroffenen hilft auch die Akupunktur im akuten Anfall. Nicht aller Studien konnten hier aber tatsächlich einen Effekt nachweisen.

In einigen Fällen lassen sich Migränekopfschmerzen und ihre Nebenerscheinungen überhaupt nicht selbst beherrschen. Ein solcher Zustand gilt als Notfall, der in ärztliche Hände gehört.

Hinweis: Gegen die begleitende Übelkeit helfen Metoclopramid und Domperidon. Diese Präparate haben auch den Vorteil, dass sie den Magen beruhigen und dadurch die Aufnahme geschluckter Schmerzmittel und Triptane verbessern.

Vorbeugender Lebensstil

Generell profitieren Patient*innen mit Migräne von einem achtsamen Lebensstil. Dazu gehören etwa das regelmäßige Üben von Entspannungsverfahren oder das Achtsamkeitstraining. Auch die kognitive Verhaltenstherapie soll Betroffenen helfen, die Migräne und die damit verbundenen Belastungen zu reduzieren. Wer seine Trigger (siehe oben) kennt, kann diese meiden und dadurch Migräneattacken vorbeugen.

Eine weitere sehr effektive Vorbeugungsmaßnahme ist regelmäßiger Sport. Dabei ist jede Bewegung von Vorteil. Besonders gut scheinen aber regelmäßiges Krafttraining und begleitendes Ausdauertraining zu wirken.

Hinweis: Mit Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich – obwohl häufig propagiert – wenig gegen Migräneattacken ausrichten. Es gibt jedoch Hinweise, dass bestimmte Ernährungsweisen hilfreich sein können. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf Zucker und Fett, evtl. auch die ketogene Diät.

Migräneprophylaxe mit Medikamenten

Bei sehr stark betroffenen Patient*innen kann es sinnvoll sein, der Migräne durch die dauerhafte Einnahme von Medikamenten vorzubeugen. Das ist etwa der Fall bei mehr als drei Attacken pro Monat, bei besonders schweren und langen Anfällen oder wenn die Akuttherapie nicht hilft. Die Präparate können – jeweils in unterschiedlichem Ausmaß - die monatlichen Migränetage reduzieren. Zu einer kompletten Migränefreiheit führt keines der Präparate, es verlängern sich nur die Pausen zwischen den Attacken.

Wichtig zu wissen: Es dauert oft einige Zeit, bis die Prophylaxe greift. Zur endgültigen Beurteilung der sollte man deshalb mindestens drei Monate abwarten, bei chronischer Migräne empfehlen Fachleute auch einen Therapieversuch über bis zu sechs Monaten.

Die Dauer der Prophylaxe variiert individuell je nach Ausmaß der Beschwerden und der verwendeten Substanz. Flunarizin soll beispielsweise nicht länger als sechs Monate eingenommen werden. Alle anderen Wirkstoffe werden mindestens neun Monate lang gegeben. Danach ist ein Auslassversuch möglich, d.h. man setzt das Medikament wieder ab und beobachtet, ob die Patient*in auch ohne die vorbeugende Therapie auskommt.

Welches Präparat am besten geeignet ist, entscheiden Betroffene und Ärzt*in gemeinsam. Wichtig sind dabei auch eventuelle Begleiterkrankungen. Leidet die Patient*in z.B. an Bluthochdruck, gibt man häufig Betablockern den Vorzug. Besteht zusätzlich eine Depression, versucht man es gern mit Antidepressiva. Bei Migräne und Epilepsie bieten sich dagegen Antiepileptika wie Valproinsäure an.

Traditionelle Migräneprophylaktika. Zu den Klassikern gehören Betablocker, vor allem Propanolol und Metoprolol. Daneben werden auch Flunarizin, das Antidepressivum Amitryptilin, und die Antiepileptika Topiramat und Valproinsäure zur Prophylaxe der Migräne eingesetzt. Eine weitere Option ist die Injektion des muskelentspannenden Wirkstoffs Onabotulinumtoxin (Botox) in bestimmte Bereiche der Schädelmuskulatur.

Antikörper gegen CGRP. Seit einigen Jahren gibt es Antikörper, die den Botenstoff und „Migräneverursacher“ CGRP oder dessen Rezeptor hemmen. Zugelassen zur Migräneprophylaxe sind inzwischen vier Wirkstoffe. Sie alle sind laut Migräneleitlinie gut verträglich und wirksamer als ein Scheinmedikament. Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab werden unter die Haut gespritzt, ihre Wirkung setzt meist nach bis zu zwei Wochen ein. Eptinezumab gibt die Ärzt*in direkt in die Vene, sein Vorteil ist deshalb eine etwas schnellere Wirksamkeit.

Etliche Menschen dürfen diese Antikörper allerdings nicht einnehmen. Dazu gehören diejenigen mit Gefäßerkrankungen wie koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit, auch Schaufensterkrankheit genannt) oder einem Morbus Raynaud. Auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sind die Antikörper kontraindiziert. Schwangere, Stillende oder Frauen, die nicht (ausreichend) verhüten, dürfen das Medikament ebenfalls nicht erhalten.

Rimegepant. Rimegepant kann Migräneattacken möglicherweise ebenfalls vorbeugen, so die aktuellen Migräneleitlinien. Sein großer Vorteil: Das Medikament muss nicht gespritzt, sondern kann einfach geschluckt werden. Wo sich die zugelassene, aber in Deutschland noch nicht erhältliche (Stand Januar 2023) Substanz in der Praxis einreiht, ist allerdings noch ungewiss.

Vergleichsstudien, welches Präparat am besten wirkt, gibt es kaum. In einer Studie erwies sich Erenumab als effektiver und besser verträglich als Toparimat. In einer anderen Studie waren Propanolol und Topiramat vergleichbar effektiv zur Vorbeugung bei chronischer Migräne. Rimegepant wiederum soll etwas weniger wirksam sein als Migräne-Antikörper. Letztendlich wird ebenso wie bei der Therapie der akuten Migräne die Patient*in durch Therapieversuche herausfinden, welches Präparat für sie am geeignetsten ist.

Hinweis: Ein wichtiges Instrument zur Beurteilung von Therapieerfolg und Krankheitsaktivität ist das Kopfschmerztagebuch. Dafür gibt es inzwischen als praktische Variante auch zahlreiche Apps fürs Smartphone.

Nervenblockaden und Muskeldurchtrennung

Wenn Medikamente zur Vorbeugung gegen chronische Migräne nicht helfen, kann man auch direkt auf die schmerzleitenden Nerven einwirken (interventionelle Verfahren). Die Ärzt*innen blockieren die Nerven z.B, indem sie in unmittelbarer Nähe lokale Betäubungsmittel oder Kortison spitzen. Manchmal entscheiden sich die Ärzt*innen aber auch dazu, die Nerven elektrisch zu stimulieren. Weitere Verfahren wie die Durchtrennung perikranieller (den Schädel umgebender) Muskeln oder das Einpflanzen stimulierender Elektroden in bestimmte Gehirnregionen (z.B. das Ganglion sphenopalatinum) werden heute nicht mehr empfohlen.

Quelle: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG

| Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bildrechte: Ground Picture/shutterstock.com
Was tun bei Höhenkrankheit?

Was tun bei Höhenkrankheit?

Wenn dünne Luft gefährlich wird

Ob der Trip zum Kilimandscharo oder die Fahrt mit der Seilbahn auf das kleine Matterhorn – immer mehr Menschen zieht es zum Wandern, Bergsteigen, Skifahren oder Sightseeing in eisige Höhen. Doch weit oben wird die Luft dünner und es drohen Höhenkrankheiten. Wer hoch hinaus will, sollte die Warnzeichen für Bergkrankheit und Höhenhirnödem kennen und wissen, was im Notfall zu tun ist.

Wenn die Luft dünn wird

Höhenreisen werden immer beliebter und durch bessere Infrastrukturen und die moderne Technik auch für immer mehr Menschen möglich. Doch wer sich in dünne Luft begibt, begibt sich auch in Gefahr. Je nach Veranlagung droht ab 2000 m über dem Meeresspiegel die Höhenkrankheit, ab 3000 kann es zum lebensbedrohlichen Höhenlungenödem, ab 4000 zum Hirnödem mit Koma kommen. Grund dafür ist der mit zunehmender Höhe fallende Luftdruck. Dadurch sinkt auch der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft, d.h. es steht weniger Sauerstoff zum Einatmen zur Verfügung. Wird weniger Sauerstoff eingeatmet, wird auch weniger davon im Blut zu den Organen transportiert. Es droht Sauerstoffmangel, der sich zuerst im Gehirn auswirkt.

Doch zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel muss es nicht kommen. Denn der Organismus hat einiges in petto, wie er auf die dünne Luft reagieren kann. Zunächst einmal wird durch den niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut die Atmung angeregt. Außerdem schlägt das Herz schneller, d.h. das Blut fließt schneller durch den Körper. Dadurch werden auch die sauerstofftransportierenden roten Blutkörperchen schneller mit Sauerstoff be- und entladen. Auf diese Weise kann der Körper ein gewisses Maß an Sauerstoffmangel in der Höhenluft akut ausgleichen.

Längerfristig wird ein weiterer Kompensationsmechanismus in Gang gesetzt. Im Knochenmark steigt die Produktion von roten Blutkörperchen, den Erythrozyten. Gibt es mehr davon, wird pro Volumeneinheit mehr Sauerstoff transportiert und die Leistungsfähigkeit des Organismus deutlich verbessert. Die Herzfrequenz kann wieder sinken und auch die Atemnot verschwindet. Mithilfe dieses Vorgangs (der Akklimatisation) ist der Organismus in der Lage, sich an große Höhen anzupassen. Dafür braucht er aber Zeit – und einen langsamen Aufstieg.

Hinweis: Genau dieser Kompensationsmechanismus ist der Grund, warum Ausdauersportler*innen im Rad- oder Fußballsport ihr Training in Höhenlager verlegen. Denn durch die Akklimatisation steigt mit der Anzahl der roten Blutkörperchen auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Ein Effekt, von dem die Athlet*in dann auch für eine gewisse Zeit bei Wettbewerben im Tiefland profitiert.

Die Folgen des zu schnellen Aufstiegs

Bekommt der Körper jedoch nicht ausreichend Zeit, sich an die Höhe anzupassen, droht die akute Höhenkrankeit (oder auch akute Bergkrankheit). Mehr als ein Viertel derjenigen, die aus dem Tiefland über 3500 m erklimmen oder anderweitig bereisen, leiden daran. Ab 6000 m ist es sogar jeder Zweite, der damit zu kämpfen hat. Prinzipiell kann die akute Höhenkrankheit bei gesunden Menschen ab 2000 m auftreten. Doch bei bestimmten Vorerkrankungen von Herz oder Lunge können sich die Beschwerden sogar schon auf niedrigeren Höhen bemerkbar machen.

Meist beginnen die Symptome nach etwa vier bis sechs Stunden und erreichen ihr Maximum am ersten oder zweiten Tag. Leitsymptom ist der Kopfschmerz, der in der Regel von mindestens einer weiteren Beschwerde wie Schwindel, Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit oder Übelkeit begleitet wird. Mithilfe eines einfachen Fragebogens können Erwachsene auf dem Berg eine Selbstbewertung durchführen. Grundlage ist der Lake-Louise-Score. Danach liegt eine akute Höhenkrankheit vor, wenn in den vier folgenden Kategorien mindestens drei Punkte erreicht werden, wovon mindestens einer aus der Kategorie Kopfschmerz stammen muss:

  • Kopfschmerzen: keine (0), leichte (1), mäßige (2), starke (3)
  • Magen-Darm-Symptome: normaler Appetit (0), geringer Appetit oder Übelkeit (1), mäßige Übelkeit oder Erbrechen (2), starke Übelkeit oder Erbrechen, deutlich einschränkend (3)
  • Müdigkeit/Schwäche: nicht müde oder geschwächt (0), leicht müde oder geschwächt (1), mäßig müde/geschwächt (2), schwere, deutlich einschränkende Müdigkeit oder Schwäche (3)
  • Schwindel/Benommenheit: kein Schwindel/Benommenheit (0), leichter Schwindel/Benommenheit (1), mäßiger Schwindel/Benommenheit (2), starker Schwindel/Benommenheit (3).

Meist ist die akute Höhenkrankheit selbstlimitierend. Das bedeutet, dass sich die Beschwerden durch die Anpassungsvorgänge des Körpers innerhalb von einem bis drei Tage von selbst bessern. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Aufstieg sofort abgebrochen und die Nachtruhe abgewartet wird. Verschwinden die Probleme wieder, kann der Aufstieg am folgenden Tag fortgesetzt werden. Bleiben die Symptome bestehen oder verstärken sie sich sogar, muss auf eine Höhe unter 2500 m abgestiegen werden. Das Gleiche gilt, wenn Kopfschmerzen oder Schwindel von Beginn an schwer bzw. stark sind oder der Leistungsabfall rapide.

Hinweis: Durch Ausschüttung gefäßerweiternder Substanzen kommt es auch ohne Höhenkrankheit bei manchen Menschen in Höhen über 2500 m zu Kopfschmerzen. Besonders anfällig dafür sind Migränekranke.

Selten, aber lebensgefährlich: Höhenhirnödem und Höhenlungenödem

Lebensgefährlich wird es, wenn es aufgrund der dünnen Luft zu einem Hirnödem (Hirnschwellung) oder einem Lungenödem kommt. Das Höhenhirnödem tritt fast ausschließlich auf Höhen über 4000 m auf. Meist zeigen sich die Beschwerden nach etwa zwei Tagen. In der Regel entwickelt es sich aus einer akuten Höhenkrankheit. In seltenen Fällen können vorherige Kopfschmerzen und Übelkeit auch fehlen.

Zeichen des Höhenhirnödems sind Unsicherheiten beim Stehen und Sitzen, Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie) sowie eine eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit. Gerade Letztere ist problematisch, da sie die Einordnung der Beschwerden und die adäquate Reaktion darauf behindern kann. Im weiteren Verlauf drohen Bewusstseinsstörungen, die schnell in ein Koma münden können. Unbehandelt führt das Höhenhirnödem zum Tod.

Das Höhenlungenödem braucht etwa zwei bis vier Tage, bis es sich entwickelt. Es tritt ab etwa 3000 m auf, bei Lungen- oder Herzkranken auch schon in niedrigeren Höhen. Fast die Hälfte der Betroffenen leidet vorher nicht unter einer akuten Höhenkrankheit. Das Höhenlungenödem zeigt sich mit zunehmende Atemnot, trockenem, später auch blutigem Husten sowie Rasselgeräuschen bei der Atmung. Dazu kommen leichtes Fieber, Brustschmerzen und blauen Lippen.

Diese Zeichen geben Alarm

Ob schwere akute Höhenkrankheit, Höhenhirnödem oder Höhenlungenödem: Expert*innen unterscheiden zwischen Warnzeichen und Alarmzeichen, die zum Handeln zwingen.

Bei den folgenden Warnzeichen ist sofort abzusteigen, auch in der Nacht. Der Abstieg muss immer mit einer Begleitperson erfolgen:

  • rapider Leistungsabfall und konstante schwere Kopfschmerzen
  • Atemnot, schnelle Atmung, Herzrasen, Schlaflosigkeit
  • schwere Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel, Gangunsicherheit, Benommenheit
  • reduzierte Harnmenge (weniger als ein halber Liter pro Tag) und dunkler Urin.

Akute Lebensgefahr besteht, wenn folgende Alarmsymptome vorliegen:

  • schwerkranke, bewusstlose oder verwirrte Person
  • Atemnot schon in Ruhe, rasselnde Atmung, Husten mit braunem (blutigem Auswurf)
  • Bewegungsstörungen, blau verfärbte Lippen.

Bei diesen Alarmsymptomen müssen Betroffene sofort absteigen bzw. abtransportiert werden, und zwar auf Höhen von 500 bis maximal 1000 m. Auf die Ankunft eines Hubschraubers darf man nicht warten, der Transport muss zur Not händisch mit einer Trage organisiert werden.

Therapie der Höhenkrankheit

Oberstes Gebot bei der Höhenkrankheit ist je nach Ausmaß der Abbruch des Aufstiegs und eine Rast bzw. der Abstieg. Daneben gibt es auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Von den verwendeten Medikamenten ist allerdings keines für die Therapie oder Vorbeugung der Höhenkrankheit zugelassen, der Einsatz erfolgt also off-label.

Bei der leichten Höhenkrankheit lassen sich die Kopfschmerzen mit ASS, Ibuprofen oder Paracetamol gut behandeln. Bei schweren Verläufen wird Dexamethason empfohlen, und zwar 4 mg alle sechs Stunden über 24 Stunden. Eine Kombination mit dem Entwässerungsmittel Acetazolamid ist möglich. Liegt ein Höhenhirnödem vor, verabreicht man zunächst 8 mg Dexamethason und dann bis zum Abstieg alle sechs Stunden erneut 4 mg. Bei Hirn- oder Lungenödem sollte Sauerstoff aus Flaschen gegeben oder eine mobile Überdruckkammer eingesetzt werden. Die Gabe von 30 mg retardiertem Nifedipin alle zwölf Stunden ist beim Höhenlungenödem hilfreich – der Wirkstoff senkt den erhöhten Blutdruck in den Lungengefäßen.

Hinweis: Die beste Behandlung der Höhenkrankheit ist der Abstieg! Zwingend erforderlich ist dieser, wenn sich eine akute Höhenkrankheit verschlechtert, ein Höhenhirn- oder Höhenlungenödem vorliegt oder die Person nicht auf die Standardbehandlung anspricht.

Wie vermeidet man die Höhenkrankheit?

Grundsätzliche Maßnahme zur Vermeidung einer Höhenkrankheit ist der langsame Aufstieg. Ausschlaggebend dabei ist die Höhe der Nachtruhe. Hat man einmal 3000 m erreicht, sollten die Schlafstätten der folgenden Nächte jeweils nicht mehr als 500 m höher liegen. Es hilft dem Körper bei der Akklimatisation, alle zwei bis drei Tage einen Ruhetag einzulegen. Dabei sollten die Schlafstätten davor und danach auf gleicher Höhe liegen.

Prinzipiell ist es gut, in den ersten Tagen den Aufstieg langsam anzugehen – körperliche Anstrengung erhöht die Gefahr, dass sich eine Höhenkrankheit entwickelt. Weitere Risikofaktoren für die Höhenkrankheit sind Alkoholgenuss und ein Flüssigkeits- oder Mineralstoffmangel. Auf jeden Fall zu vermeiden sind schnelle, motorisierte Aufstiege auf Höhen über 3500 m. Das gilt sowohl für den Landweg über Seilbahnen als auch für den Luftweg mit dem Hubschrauber. Vor allem vorerkrankte Menschen reagieren bei solchen Aktionen mit Höhenkrankheiten jeden Ausmaßes.

Eine medikamentöse Prophylaxe wird von Höhenmediziner*innen nur in Einzelfällen empfohlen. Dazu gehören Menschen, die wiederholt eine Höhenkrankheit oder ein Höhenhirnödem erlitten haben. Eine Option ist die Verabreichung von Acetazolamid alle zwölf Stunden, vom Vorabend des Aufstiegs an. Auch die Einnahme von Dexamethason ist zur Vorbeugung möglich. Menschen, die schon einmal ein Höhenlungenödem erlitten haben, raten Expert*innen prophylaktischen zu retardiertem Nifedipin.

Hinweis: Ob jemand eine Höhenkrankheit entwickelt, ist bei gesunden Menschen weder eine Frage der Fitness noch des Alters. Auch Raucher*innen haben gegenüber Nichtraucher*innen kein erhöhtes Risiko dafür. Einzig Kinder und Menschen, die schon einmal eine Höhenkrankheit hatten, scheinen anfälliger zu sein.

Wer darf nicht hoch hinaus?

Für eine Akklimatisation muss der Körper Atmung und Durchblutung ankurbeln. Dafür braucht er ein gut funktionierendes Herz-Kreislauf-System und eine funktionstüchtige Lunge. Deshalb versteht es sich von selbst, dass Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen nicht auf Höhen über 2500 m reisen sollten. Dazu gehören beispielsweise

  • fortgeschrittene Lungenerkrankungen (COPD, zystische Fibrose, Lungengerüsterkrankungen), pulmonale Hypertonie
  • unkontrollierte Herzschwäche (dekompensierte Herzinsuffizenz)
  • Herzinfarkt oder Schlaganfall innerhalb der letzten 90 Tage, instabile Angina pectoris
  • Sichelzellanämie
  • In jedem Fall sollten vorerkrankte Menschen, die Ausflüge oder Reisen in große Höhen planen, vorher ihre behandelnde Ärzt*in dazu befragen.

Quelle: Leopoldt D, DAZ 2022; 29: 48; Universitätsspital Zürich

| Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bildrechte: Tristan Balme/Shutterstock.com